In einem packenden 5-Satz-Spiel hat die Damen 1 der VSG Mannheim am 2. Spieltag der noch jungen Regionalliga-Saison beim Förderverein Tübinger Modell erfolgreich einen Punkt in die Quadratestadt entführt. Trotz krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle (gute Besserung an dieser Stelle an Rahel und Franzi!) konnte sich die Mannschaft von Trainer Kathrin Trübenbach im Vergleich zur Vorwoche, in der man sich schon ein spannendes, aber leider punktloses, Duell mit Schwäbisch Gemünd geliefert hatte, noch einmal steigern.
Bei einer Gesamtspieldauer von 2 Stunden und 18 Minuten bieten wir heute zwei Varianten eines Spielberichts an: (1) die wichtigsten Zahlen in aller Kürze und (2) die ausführliche Version für alle Krimi-Fans
1) Für alle Statistikfreunde hier die wichtigsten Zahlen zum Spiel:
- 340 (gefahrene Kilometer)
- 126 (Spielminuten)
- 98 (gewonnen Bälle für Mannheim)
- 114 (für Tübingen)
- 18:16 (Endstand im 5. Satz aus Sicht des Fördervereins Tübinger Modell)
2) Für alle Krimi-Freunde folgt nun eine Zusammenfassung:
In dem Bewusstsein, dass in Tübingen ein schwieriges Spiel auf uns warten würde, fuhren wir am Samstagnachmittag mit dem Bergstraßen-Express und dem Mannheimer Party-Bus ins Schwäbische. In der vergangenen Saison hatten wir uns zwei Mal die Zähne an „TüMo“ ausgebissen und waren natürlich gespannt, wie wir uns in diesem Jahr beim ersten Aufeinandertreffen schlagen würden. Das was folgte, war ein Krimi in 5 Sätzen und die Erkenntnis, dass wir auf einem guten Weg sind, auch wenn es noch nicht zum ersten Sieg der Saison gereicht hat.
Dass Volleyball genauso wie alle anderen Bereiche des Lebens momentan durch Covid19 geprägt wird, mussten wir diese Woche im eigenen Team erfahren. Nachdem mögliche Verdachtsfälle im erweiterten Umfeld jedoch ausgeräumt waren, stand Kathi eine wettkampftaugliche Mannschaft zur Verfügung. Um Rahels Ausfall auf der Mittelblock-Position zu kompensieren, wurde Jung-Kampfstorch Hanna von der Diagonalposition umbesetzt und setzte im Verlauf des Spiels ihren „linken Hammer“ immer wieder bestens in Szene.
Im ersten Satz starteten wir konzentriert ins Spiel und erspielten uns mit frechen Aufschlägen und gutem Side-Out immer wieder ein Vorsprung. Das Tübinger Team zeigt jedoch, dass sie uns nicht enteilen lassen würden und glichen zum 9:9 aus. Nach einer Auszeit setzen wir unsere Marschroute dennoch fort und fuhren den ersten Satz verdient mit 25:22 ein.
Während im ersten Satz die Spiel-Elemente wie gut geschmierte Zahnrädchen zusammenliefen, flog unser Spielsystem im zweiten Satz ganz schön auseinander. In einem Fehler-Festival der feinsten Sorte gönnte sich jeder Kampfstorch einen Eimer voll Eigenfehler, sodass wir nicht wussten, ob wir lachen oder weinen sollten – wir entschieden uns für lachen, hakten den Satz mit 25:8 ab und wollten es in Durchgang drei besser machen.
Zu Beginn des dritten Satzes sah auch alles bis zum Spielstand von 9:9 wieder nach „back to normal“ aus. Druckvolle Aufschläge, stabile Annahme und platzierte Angriffe, leidenschaftliche Abwehraktionen – eigentlich waren wieder alle Zutaten da, die das Kampfstorch-Spiel ausmachen. Doch dann fanden die TüMo-Mädels wieder einen Hebel, um uns in Bedrängnis zu bringen und erspielten sich Punkt für Punkt einen Vorsprung. In der zweiten Auszeit beim Spielstand von 10:17 appellierte Kathi noch einmal an die Mannschaft, viel konsequenter die Lücken im Tübinger Feld zu nutzen und auch in engen Situationen mit „Köpfchen“ zu spielen. Zum Kopf kam dann auch wieder das Herz hinzu und wir kämpften uns wieder an Tübingen heran. Eine Aufschlagserie von Joker Lotta brachte uns schließlich bis auf 20:21 heran. Am Ende reicht es jedoch nicht ganz, um den Satz noch umzubiegen, sodass sich die Tübingerinnen den Satz doch noch mit 25:23 sicherten.
Spätestens im vierten Satz wurde mit offenem Visier gekämpft und auf beiden Seiten wurden in spektakulären Abwehraktionen noch die unmöglichsten Bälle vom Boden gekratzt. Den ganzen Satz hindurch konnte sich keine Mannschaft ernsthaft absetzen, aber der Wille auf unserer Seite war ungebrochen, nicht ohne Punkt nach Hause zu fahren. In der „Crunchtime“ behielten wir die Nase vorne und glichen mit 26:24 zum 2:2 aus.
Wie es sich für einen guten Krimi gehört, war der 5. Satz noch einmal eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Tübingen machte noch einmal mächtig Alarm über die Mitte, während wir mit variablem Spiel, vor allem über die Außen- und Diagonalposition, wehrten. Bis zum Seitenwechsel bei 6:8 blieb es ein enges Spiel. Dann jedoch brachten wir unsere Bälle nicht mehr im Tübinger Feld unter und blickten auf einen Rückstand von 10:13. Nach einer Auszeit zeigten wir noch einmal, dass wir zurecht „Kampf“ im Namen stehen haben und glichen zum 13:13 aus. Mit einem Mal hatten wir die Finger wieder dran am Tagessieg, durften selbst zum Matchball aufschlagen, doch das letzte Quäntchen Glück wollte einfach nicht auf unserer Seite sein. Letztlich setzte Tübingen mit einem Ass den Schlusspunkt zum 18:16.
Natürlich war im ersten Moment auch Enttäuschung zu spüren über die verpasste Chance, noch mehr aus dem Spiel mitzunehmen. Aber wir haben uns einen großartigen Kampf mit Tübingen geliefert und auf hohem Niveau gespielt. Die Punkteteilung ist nach einem solch knappen Spiel mehr als verdient. Bis zum nächsten Spiel gegen Freiburg werden wir weiter an uns arbeiten und sind guten Mutes, dass wir am Ende eines solch umkämpften Spiels dann auch als Siegerinnen vom Feld gehen werden.