Am vergangenen Wochenende machten sich die Mannheimerinnen zu ihrer längsten Auswärtsfahrt auf. Das Ziel und damit der Gegner hieß Biberach. So lang die Strecke auch sein mag, so eng war die Entfernung in der Tabelle. Die TG Biberach unter Leitung von Dirk Lafarre waren Tabellennachbarn und mit nur zwei Punkten weniger auf dem neunten Tabellenplatz zu finden.
Ohne die etatmäßige Diagonalangreiferin Alicia Rose und nach einem spielfreien Wochenende, das einige Spielerinnen für eine verlängerte Auszeit nutzten, brauchte die Damen 1 etwas um sich in der kalten Halle warm zu spielen. Bis zum 9:9 zeigte sich den Zuschauern ein offenes Spiel auf Augenhöhe. Spielführerin Eva Markutzik nutzte all Ihre Erfahrung und Spielwitz – der sich später auch verdient mit der MVP-Auszeichnung bezahlt machte – und setzte einen platzierten zweiten Ball vor die Füße der Gastgeberinnen. Die dadurch entstandene Überraschung nutzte die VSG rigoros aus und setzte sich mit schnellen Angriffen über alle Positionen Punkt für Punkt ab. Eva Markutzik konnte dank einer stabilen Annahme alle Angreifer – allen voran Laura Liepolt und Clara Bräunig über die Außenbahnen – gekonnt in Szene setzen. Alle Elemente liefen in diesem Satz zusammen, so dass es am Ende verdient 1:0 für die Kampstörche hieß. Der Satz wurde klar mit 15:25 gewonnen.
An diese Leistung wollten die VSGlerinnen im zweiten Satz anknüpfen. Dem hatten die Gastgeberinnen jedoch einiges entgegenzusetzen. Es entstand ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beim Punktestand von 5:7 musste das Team um Trainer Peter Liepolt einen kurzen Schock verdauen. Nach einem satten Angriff über die Mitte knickte die Mittelblockerin Linda Büsscher weg und verließ tapfer das Feld. Die Einwechselspielerin Noemi Bürkner konnte daraufhin zwar einige Akzente im Block setzen, aber auch die Gegnerinnen wussten, insbesondere mit Ihrer Außenangreiferin Annika Zeifang, schmerzhafte Treffer im Mannheimer Feld zu setzen. Es entwickelte sich ein hitziges Spiel, bei dem man beiden Mannschaften anmerken konnte, dass es um wichtige Punkte für den Tabellenkeller ging. Dabei lagen die Gastgeberinnen jedoch immer einen kleinen Sprung vorn. Davon wollten sich die Kampfstörche jedoch nicht beeindrucken lassen und bewiesen eine geschlossene Moral. Bei einem Punktestand von 23:22 wechselte die Trainerbank Linda Büsscher wieder ein, die nach dem ersten Schock doch weiterspielen konnte. Kaltschnäuzig setzte sie den Ball zum 23:23 innerhalb der gegnerischen Linie in das Feld. Zum Endspurt angesetzt zeigten die Kampfstörche, dass sie ihren Namen verdient haben. Die Spielerinnen warfen sich in die Bälle und übten konstanten Druck aus. Mit Erfolg: Am Ende hatte doch die VSG die Nase vorn und machte den Satz mit dem ersten Satzball zum 23:25 zu.
2:0 hat man diese Saison bereits geführt und am Ende doch nur einen Punkt mitnehmen können. Die Teamkolleginnen schworen sich erneut ein. Dieses Wochenende sollte es bei drei Sätzen und vor allem drei Punkten bleiben. Und so setzte Kapitänin und Routinier Eva Markutzik zum letzten Satz des Tages an und verschaffte ihrer Mannschaft einen wichtigen 0:8 Puffer. Alle Versuche des gegnerischen Trainerteams den Lauf der Zuspielerin zu unterbrechen scheiterten. Auszeiten (0:4; 0:8) und auch ein Spielerwechsel zeigten keinen Erfolg. Wie wichtig dieser Abstand war, zeigte sich vor allem in der Mitte des Satzes. Die VSG zeigte erste Ermüdungserscheinungen und konnten sich nicht mehr so konsequent im Angriff durchsetzen. Die Gastgeberinnen konnten daher zum 8:11 und zum 13:16 aufholen. Bei knappen Entscheidungen durch das Schiedsgericht und zunehmend aufgeregter Stimmung von den Zuschauerbänken behielt die VSG jedoch einen kühlen Kopf und obwohl die TG Biberach noch bis auf einen Zähler rankam (19:20) war es am Ende doch das konsequentere Aufschlagspiel und die Disziplin der Störche die den Unterschied machten. Insbesondere Amelie Samus überzeugte in dieser Phase mit einer starken Blockarbeit, die die Gegnerinnen sichtlich einschüchterte, so dass am Ende beim Spielstand von 19:25 die Kampfstörche ihr zweites Dreierpack feiern konnten.
Diese Punkte sind wichtig für den weiteren Verlauf der Saison, da man zum Ende der Hinrunde nun auf Tabellenplatz 7 steht und den SV Fellbach noch hinter sich lassen konnte. Damit schaffen die Kampfstörche etwas Luft zu den roten Plätzen und können sich auf die nächste Aufgabe am kommenden Wochenende konzentrieren: Die DJK Schwäbisch Gmünd lädt zum letzten Spiel des Jahres 2022 ein.