Als am Dienstagabend vom Staffelleiter die Bestätigung kam, dass nur die letzten beiden Plätze der Oberliga Baden zum Abstieg führen, konnte man in Mannheim aufatmen. Als Drittletzter darf man auch in der kommenden Saison in der Oberliga Baden antreten.

Dass man diesen Platz überhaupt noch erreichte, war bis zum letzten Punkt des Spieltages eine Zitterpartie.
Die Ausgangslage im Abstiegskampf brachte mit sich, dass man gegen den souveränen Tabellenführer aus Südbaden im Heimspiel unbedingt punkten musste. Zusätzlich war man darauf angewiesen, dass die besser platzierte Bühler Bundesligavertretung beim Gastspiel in Blankenloch Punkte liegen lässt. Gleichzeitig ergab sich aus dem Fernduell um den Oberligatitel zwischen Blankenloch, Breisach und dem Karlsruher SSC weitere Brisanz. Nach Jahren der Langeweile, war es also ein letzter Spieltag, an dem sich das Tableau der Oberliga Baden noch gewaltig durchwirbeln konnte und letztlich auch sollte.

In Mannheim hatte man in der Vorbereitung auf das Saisonfinale einen hartnäckigen Trainingsgast, der sich in unterschiedlichen Formen grippaler Infekte präsentierte. So war es für das Trainerteam Zinela/ Gnieser bis zum Anpfiff offen, wer sich für die VSG-Herren zur Primetime über den frisch gewienerten IGMH-Boden (danke Pascal!) hechten konnte.
Stimmungsvoll und selbstbewusst - den Aufstieg fest im Blick - stand dem VSG-Lazarett eine SG Breisach in Bestbesetzung gegenüber.

Eine nervöse Anfangsphase mit vielen Aufschlagfehlern führte zu einem Gleichlauf im ersten Satz, der in einem 24:24 mündete. Starke Aufschläge von Dirk Händschke und ein Angriffsfehler von Breisachs Außenangreifer besiegelten den Satzgewinn für die VSG.

Diese legte im zweiten Satz ihre Nervosität mehr und mehr ab und setzte den Tabellenführer mit taktischen Aufschlägen und starkem Block-Abwehrspiel gehörig unter Druck. Am Ende waren es Aufschlagserien von Sambale und Wassermann, die für einen 6-Punktevorsprung sorgten und mit einer 2:0-Satzführung den erhofften ersten Punkt bedeuteten.

In Satz 3 schlugen die Breisacher jedoch in Manier einer Spitzenmannschaft zurück. Während sie die ersten beiden Sätze vom frenetisch anfeuernden Mannheimer Publikum sichtlich beeindruckt und teils auch genervt wirkten, befreiten sie sich aus der schwierigen Lage mit spielerischen und kämpferischen Mitteln. Dabei konnten sie sich vor allem auf einen starken Angreifer Gerig verlassen, der auch aus dem Hinterfeld sicher punktete. Auf Mannheimer Seite war dabei der Kraftverschleiß aus den ersten Sätzen deutlich spürbar: 17:25 - Breisach schaffte den Anschluss.

In der Satzpause konnte Coach Zinela jedoch die richtigen Schlüsse ziehen. Als Schwachpunkt im Block wurde der stark aufspielende Zuspieler der Breisacher ausgemacht, über den der sprunggewaltige Marc Köster in Satz 4 nach Blieben hinwegschlagen sollte.
Von Seiten der Mannschaft und den rund 100 Zuschauern in der IGMH war spürbar, dass man heute alle drei Punkte wollte. Ein entfesselt aufspielender Sebastian Luz legte im Angriff und Aufschlag den Grundstein für einen erfolgreichen Satzverlauf. Der Block griff einige wichtige Bälle ab und beim Stand von 18:19 feierte Breisach zu früh, als die Mannheimer Blocksicherung um Libero Peter Schunck und Flo Wassermann einen Ball noch vom Boden kratzte und der anschließende Gegenangriff von Pascal Kaufmann blockend abgegriffen wurde.
Zwar kam Breisach noch einmal bis auf 23:24 heran, jedoch gelang es Mannheim mit der durch Thomas Erhard verstärkten Annahme den Side-Out über Marc Köster erfolgreich zu gestalten. Anschließend kannte der Jubel auf Mannheimer Seite keine Grenzen mehr. Man hatte mit einer großartigen Leistung und einem überragenden Mannheimer Publikum den Tabellenführer geschlagen!
Wenige Minuten später erreichte die IGMH dann auch die Nachricht aus Blankenloch, dass der direkte Abstiegskonkurrent Bühl II mit 0:3 verloren hatte. Damit konnte man diese in letzter Sekunde noch überholen und beendete die Saison auf einem Nichtabstiegsplatz.

Für die Breisacher resultierte aus der Niederlage sogar noch der unglückliche dritte Tabellenplatz, da sie sowohl von Blankenloch, als auch dem neuen Spitzenreiter Karlsruhe II überholt wurden. Eine Folge, die dieses packende Spiel in Mannheim eigentlich nicht verdient hatte, denn die Breisacher warfen alles in die Wagschale und ließen sich auch von der ein oder anderen strittigen Entscheidung eines über weite Strecken souveränen Schiedsgerichts und einiger „Ultragesänge“ nicht unterkriegen.

Damit geht für die H1 eine Saison zu Ende, in der man lange Zeit mit einem mannschaftlichen Umbruch zu kämpfen hatte. Die angriffsstarken Abgänge von Hamann, Böck und Hertrich konnte man zunächst nicht auffangen. In der zweiten Saisonhälfte konnten die jungen Neuzugänge Aisenpreis, Kremer und Schönen jedoch immer besser integriert werden.

Nun stehen drei trainingsfreie Wochen an. Dann bittet Coach Nando Zinela wieder zum Training und legt zunächst technische und konditionelle Schwerpunkte.
Dabei sind auch neue und interessierte Gesichter ausdrücklich herzlich willkommen!

An letzter Stelle soll der Dank an die treuen Mannheimer Fans stehen, die immer wieder den Weg zu uns gefunden haben und uns leidenschaftlich unterstützt haben. Dies gilt besonders für die erfolgreichen Aufsteiger aus den Damenmannschaften!!

Euch einen erfolgreichen und sandigen Sommer
Eure H1