Am vergangenen Samstag fiel mit dem ersten Heimspiel der Startschuss für unsere Ligakampagne 2022/2023, die nicht zuletzt aufgrund der Neuorganisation der Liga (2 Staffeln á 6 Teams) verspricht höchst interessant zu werden. Als erste Gegner der Spielzeit standen uns der Aufsteiger SG Ketsch-Brühl und die alten Bekannten der SG Heidelberg 5 gegenüber. Der Auftakt stand zunächst unter keinem guten Stern, da uns gleich 7 Spieler aufgrund von geschäftlichen, gesundheitlichen und privaten Gründen fehlten. Coach Jewgeni musste mit den vorhandenen Spielern eine Art „patchwork“ Mannschaft zusammenbasteln, da kein nomineller Mittelblocker zur Verfügung stand.
Trotz, oder vielleicht sogar aufgrund der angespannten Personalsituation, lautet unser „mindset“ für das erste Spiel des Nachmittags: „volles Risiko und ohne Rücksicht auf Verluste“. Mit gerade einmal 7 Spielern (inkl. Libero) blieb die Bank also gähnend leer und das Team stellte sich im Grunde von selbst auf. Um die Ballwechsel kurz zu halten und dabei gleichzeitig wertvolle körperliche Ressourcen zu sparen legten wir unser Hauptaugenmerk auf unser Aufschlagsspiel und einen kraftvollen Angriff, was mit dem obligatorischen „Zieh ab!!!“ bei jedem Angriff lautstark gefordert wurde.
Im ersten Satz des ersten Spiels ging unsere taktische Vorgabe perfekt auf. Obwohl wir die Platzwahl verloren haben und zunächst auf der schlechteren Seite begannen, konnten wir unseren Aufschlagdruck vom ersten Ballwechsel an hochhalten. Unsere Annahme brachte den Ball solide ins Spiel, sodass Leihgabe Deniz unsere Angreifer super ins Szene setzen konnte. Der erste Satz ging folgerichtig ungefährdet mit an uns. In Durchgang Numero Zwei durften wir nun von der Sahneseite aufschlagen. Krachende Sprungaufschläge von Johnny und Paul sowie fiese Floater über unseren gut postierten Sichtblock von Kapitän Jewgeni sorgten früh für eine entscheidende Führung, die wir nicht wieder abgaben. Im entscheidenden dritten Satz gestaltete das Spiel sich etwas enger. Beim Stand von 23:21 waren wir dem Sieg schon nahe, konnten aber die nächsten beiden Punkte nicht verwandeln und mussten also zum Nachsitzen in die Verlängerung. In der Endphase hielten unsere Nerven allerdings und wir sicherten uns den Satz und das Spiel überraschend glatt mit 3:0 (25:19; 25:13; 27:25).
Zum zweiten Game des Tages stieß Libero Daniel, der mit seinen Damen in der Landesliga ungefährdet 3:0 gewinnen konnten (Glückwunsch an die Damen 2!!!), dazu und diente zunächst als „Schweizer Taschenmesser“ von der Bank. Wegner der 3 Punkte aus der ersten Partie emotional gestärkt gingen wir gegen unseren zweiten Gegner genauso furchtlos und risikobereit zu Werke. Dieses Mal gewannen die Platzwahl und wählten selbstverständlich unsere Schokoladen-Aufschlagsseite. Im ersten Satz zeichnete sich wieder ein ähnliches Bild wie im Spiel zuvor ab. Starke Aufschläge, eine solide Annahme und ein zwingendes „Sideout“-Spiel stellte die Heidelberger vor einige Probleme. Die Gäste schafften es aber dennoch mit einem gut funktionierenden Block-Abwehrriegel den Satz weitestgehend offen zu gestalten. Zwar knapp aber im Allgemeinen dennoch verdienten gingen wir mit 1:0 in Führung. Der zweite Durchgang war buchstäblich ein Spiegelbild des zweiten Satzes im ersten Spiel. Auch hier konnten wir mit starken Aufschlägen den Gegner früh unter Druck setzen und relativ ungefährdet nach Hause bringen. Im dritten ließ dann aber zum ersten Mal des Nachmittags unsere Spielqualität etwas nach. Unsere Annahme war nicht mehr ganz „on-point“ und das Energielevel nach 6 Sätzen etwas niedrig. Im vierten Durchgang durfte dann unser Schweizer Taschenmesser von Anfang an als Außenangreifer ran. Dabei sorgte der nominelle Libero mit einer perfekten Angriffsquote am Anfang für Furore und den notwendigen Energieschub für den Rest des Teams. In einem auf Augenhöhen geführten Satz sahen wir beim Stand von 22:24 und zwei Satzbällen gegen uns den Tiebreak schon am Horizont. Mit fester Absicht nicht noch einen Satz mit unseren müden Knochen spielen zu müssen, rissen wir das Ruder noch einmal herum und schafften es kaltschnäuzig 4 big points am Stück zu scoren und den Satz mit 26:24 und damit 3 weitere Punkte für uns zu verbuchen. Der Endstand: 3:1 - 25:23; 25:19; 19:25; 26:24. (JH)